Pünktlich auf das Pfingstwochenende blüht es rot, rosa und weiss in unserem Garten. So pünktlich blühten die Pfingstrosen glaube ich noch selten.
Die ersten Blütenköpfe füllte der Regen mit Wasser.
Pfingstrosen gibt es in unserem Garten einige, aber so viele Blütenköpfe gab es noch selten. Es ist eine Freude ums Haus zu laufen und täglich mehr offene Blumen zu entdecken.
Die Blumen band ich zusammen, damit die schweren Blütenköpfe nicht brechen. Für Juttas DigitalArt nochmals alle Pfingstrosen zusammen.
Im Alten Botanischen Garten in Zürich entdeckte ich einen mir unbekannten Baum. Dort wächst und blüht ein Taschentuchbaum, auch Taubenbaum genannt. Von weitem glaubt man wirklich, er wäre voller weisser Tauben. Der Baum stammt ursprünglich aus China.
Bei näherer Betrachtung staunte ich über die weissen Blätter, die bis auf den Boden reichten. Darum geht der Baum auch zu Ghislana.
In Zürich wäre ich nicht erstaunt gewesen, wenn es sich um ein Kunstobjekt gehandelt hätte, bei dem man tatsächlich Taschentücher an die Äste gebunden hätte. Aber ich konnte mich selber überzeugen, dass es echte Blätter sind.
Durch den Garten führte uns unsere Route, auf der wir noch so manche schöne Stelle kennen lernten.
Ich bin froh, dass ich die Fotos für den 12tel Blick schon Mitte Monat machte als die Wiesen noch sonnengelb waren. Mittlerweile sind fast alle Wiesen gemäht oder aus dem Löwenzahn wurde eine Pusteblume. Aber für mich gehören die Löwenzahnfelder zum Wonnemonat Mai. Und für das Schlussbild aller 12tel Blick Fotos macht sich der gelbe Farbtupfer sicher auch nicht schlecht.
Es ist der letzte Donnerstag des Monats und Birgitt sammelt unsere Collagen. Der Mai wurde seinem Namen als Wonnemonat nicht gerecht. Das realisierte ich auch daran, dass ich viel weniger Fotos habe als in anderen Jahren. Es war oft sehr kalt, zumindest hatten wir genug Regen, der liess auch wieder den Seepegel ansteigen. Der Wildkräuterkochkurs brachte mir Kochinspirationen und ich sammle fleissig Wildkräuter. Was soll man auch an Regentagen anderes machen als Kochen und Backen. Jetzt hat Rhabarber Saison und bei uns gab es mehr als einen Rhabarberkuchen, Kaffeegebäck und Aperostangen. Im Garten gab es Maifröste und die Pflanzen mussten mit Vliesstoff geschützt werden. Sogar Schnee gab es einmal. Trotzdem blüht und gedeiht vieles. Und es gibt sogar einen Vorteil, die Blumen halten bei dem eher kühlen Monat umso länger.
Schon von weitem leuchten die purpurroten Monatserdbeeren zwischen den hellgrünen Blättern hervor in unserem Garten. Ich erntete eine ganze Handvoll und alle fanden den Weg direkt in den Mund.
Und wenn ich die vielen weissen Blüten sehe, freue ich mich jetzt schon auf die weiteren Beeren.
Das schöne ist, dass die Monatserdbeeren zuverlässig jedes Jahr reif werden bis im Herbst, ohne gross etwas dafür zu tun.
Für Marmelade oder so ein leckeres Erdbeertiramisu reichen die kleinen Erdbeeren nicht aus, aber da wir viele Beerenproduzenten in der Nachbarschaft haben, gibt es genug Gelegenheit von den grossen Erdbeeren zu profitieren.
Nach den Regentagen ist der Pegelstand am See um einen halben Meter angestiegen. Ein brütender Schwan hatte am Ufer sein Nest, dieses wurde leider weggeschwemmt. Schade, ich wollte die Schwanenfamilie gerne besuchen und euch Bilder zeigen.
Dafür war der Reiher wie fast immer an seinem Platz. Dem grauen Vogel entgeht nichts, was in seiner Umgebung gerade passiert.
Da nahmen es andere gemütlicher. Der Enterich liess sich nicht stören beim Mittagsschläfchen an der Sonne.
Auch schlafende Schwäne sah ich noch nicht oft. Vielleicht sonnten sie sich auch in der wärmenden Sonne.
Wie schon der erste Reiher hat auch dieser seinen festen Kontrollposten und beobachten wachsam seine Umgebung.
Der Weissstorch ist wieder da und brütet auf seinem Horst. Das Klappern gehört zum Balzritual und ist weit herum hörbar. Die ersten Annäherungsversuche sind deutlich zu sehen.
Schon seit vielen Jahren ist das Storchennest in luftiger Höhe im Nachbardorf von einem Storchenpaar besetzt.
Gemeinsam brütet das Paar die Eier aus. Nach etwa vier Wochen schlüpfen die Jungen, die dann von den Eltern bewacht und gefüttert werden.
Der blaue Himmel täuscht. Bei der Bise war es sicher nicht sehr angenehm dort oben.
Ich werde den Horst weiterhin beobachten und bin gespannt, wann man die Jungen sehen kann. Hoffentlich ist es dann wärmer, dass die Jungstörche nicht frieren müssen.
Der Wildkräuterkochkurs weckte mein Interesse an Wildpflanzen und ich bin jetzt viel aufmerksamer in der Natur unterwegs, so auch letztes Wochenende. Ich spazierte am Bach entlang und hatte schon von weitem den Bärlauchgeruch in der Nase, und sah schon bald die weissen Blüten.
Ich pflückte ein paar junge Blätter und Blüten. Bald kam ich an einer Naturwiese vorbei und ich konnte das gelernte von Stefanie anwenden, um weitere Wildkräuter zu bestimmen und zu sammeln.
Bald hatte ich ein Strauss aus Bärlauch, Knoblauchrauke, Goldnessel, Klettenlabkraut, Löwenzahn und Brennnesseln. Dazu kalte Finger und das Mitte Mai.
Aus dem Garten kam noch frischer Schnittlauch und Petersilie dazu und alles wurde klein geschnitten und mit Butter vermischt.
Und fertig war meine selbstgemachte Kräuterbutter. Mhhh was für eine Delikatesse aus der Natur.
Zurzeit herrschen bei uns Temperaturen fast wie im Februar, nur dass die Tage länger sind. Die Heizung läuft immer noch und das Mitte Mai! Auf der Terrasse möchte sich niemand aufhalten, so ungemütlich wie es aussieht.
Ostern verbrachten wir noch im Freien bei schönem Wetter, dann verzog sich der Frühling. Über den Regen freuten wir uns, der war dringend nötig, aber auf die kalten Temperaturen und die schädlichen Frostnächte würden wir wohl alle gerne verzichten. So schön die Regentropfen an den Blumen aussehen, um im Garten zu arbeiten und zu pflanzen ist es einfach viel zu kalt.
Aber nicht nur ich bin am Jammern. Angebote im Freien besucht fast niemand. Die Schiffe haben jetzt wieder Wasser unter dem Kiel, aber fahren macht bei diesem Wetter keinen Spass.
Auch die Hobbykapitäne lassen ihre Boote zugedeckt, obwohl es bei dem trüben Wetter ganz schöne Stimmungen gibt auf dem See.
Diese Vermissmeldung hat mich erreicht, vielleicht weiss jemand von euch, wo der ersehnte Frühling bleibt.
Zusammen mit meiner Tochter besuchte ich einen Wildkräuterkochkurs. Wir waren gespannt, was uns erwartet. Stefanie leitete den Kurs. Dann ging es los und wir suchten gemeinsam Kräuter auf der Wiese, im Wald und am Waldrand. Denn zum Kochen brauchten wir ganz viele, verschiedene Wildkräuter.
Es ist ungewohnt, sein Essen nicht im Supermarkt oder im Garten zu holen, sondern in der freien Natur. Zum Glück hatten wir eine fachkundige Kräuterkennerin, die uns auf die speziellen Merkmale hingewiesen und die Pflanzendetails genau erklärt hat. Ich lernte ganz viel neues, wissenswertes und spannendes über Wildkräuter, z.B. dass man junge Baumblätter essen kann, und dass die Buche wie der Ahorn und die Linde zu den zweikeimblättrigen Pflanzen gehört.
Den Waldmeister kann ich jetzt auch besser bestimmen.
Giersch kennen wohl viele, und für Neulinge gibt es ein markantes Merkmal, den dreieckigen Stängel mit Kerbe.
Vom Kletten-Labkraut sammelten wir grosszügig, weil der sich sehr gut vermehrt und genügend nachwächst. Zum Wildkräutersammeln gehört auch, dass man sich vernünftig verhält und mit Rücksicht auf die Natur.
Blütenpflanzen wie der Ehrenpreis, auch Katzenaugen genannt, dienen in der Wildkräuterküche als dekorative Garnitur.
Der Kurs fand in einer schönen Umgebung statt, was für viel Inspiration beitrug.
Als wir nach drei Stunden in der Kälte zurück waren, freuten wir uns auf den heissen Kräutertee. Noch mehr Freude hatten wir, unsere gesammelten Kräuter auf den Tischen auszubreiten.
Für unser Menü standen eine reichliche Auswahl an Kräuter zur Verfügung und wir konnten aus dem Vollen schöpfen. Zum Apéro gab es Kräuterquark auf Roggensauerteigbrot und Kräuterbutter auf Dinkelbrot.
Es folgte ein Salat mit vielen, harmonisierenden Kräuter. Das Dressing war mit Honig, damit der zum Teil herbe Geschmack gelindert wird. Dazu gab es gefüllte Champignons.
Die Füllung bestand aus Feta, viel Giersch, wenig Bärlauch und Olivenöl. Die Pilze wurden im Ofen gebacken.
Wie viele Kräuter in der schmackhaften Suppe waren, weiss ich nicht mehr, aber sie war ein Genuss und mit der Bärlauchblüte garniert auch für das Auge schön.
Der Kräuterrisotto wurde auf dem offenen Feuer im Tontopf zubereitet.
Für die Garnitur gab es Brennesselchips. Das Frittieren war aufwendig, aber eine ganz neue Entdeckung für meinen Gaumen.
Draussen brach schon die blaue Stunde an, als wir mit einer reichen Erfahrung und viel Inspiration an Kräuterwissen auf dem Nachhauseweg waren. Ich werde jetzt sicher mehr direkt von der Wiese essen. Ich danke meiner Tochter, die mir diesen gemeinsamen Kurstag schenkte. Es war genauso, wie ich es am liebsten habe.
Für meinen 12tel Blick im April habe ich Gäste. Bei unserer Familienfeier sassen Bruno und Hanni gemütlich bei uns am Tisch, und weil es draussen so schön blühte, nahm ich sie mit für mein 12tel Blick Foto. Ob alleine –
oder zu zweit, sie passen wunderbar zu den vielen Gänseblümchen im Garten.
Und mit digitaler Unterstützung wird das österliche Bild noch schön frühlingshaft bunt. Für Anne und Jutta.