Viel zu lange war ich nicht mehr auf einer Velotour. Diese Woche war das Wetter ideal. Bei merklich kühleren Temperaturen ist es angenehmer und es macht mehr Spass. Wir fuhren über Land, vorbei an Weiden und Getreidefelder.
Unser Ziel war eine Kiesbank an der Sitter, einem Fluss der im Alpstein entspringt. Ein wunderschöner Platz, wo man die Seele baumeln lassen kann.
Der Fluss hat nur wenig Wasser und die angrenzende Landwirtschaft kämpft mit der Trockenheit.
An dem sandigen Uferbereich wachsen und gedeihen viele Pflanzen und Gebüsche.
Bei diesen Büschen tummelten sich viele Sandbienen. Wir konnten die Idylle ganz für uns allein geniessen.
Die Abendstimmung am Himmel rundete unseren Sommertag gebührend ab.
Unsere Trübeli/Johannisbeeren waren diese Woche so richtig erntereif. Und weil wir nicht alles den Vögeln überlassen wollten, habe ich sie sofort gepflückt. Zusammen mit Himbeeren oder Erdbeeren gibt das wunderbare Konfi (Marmelade).
Ich besitze noch ein ganz altes, aber sehr nützliches Küchengerät, welches ich für diesen Zweck hervorhole. Damit muss ich die Trübeli nicht von den Riepsen zupfen, sondern kann sie direkt in einem grossen Topf kurz aufkochen, damit der Saft aus den Beeren kommt.
Wir mögen die kleinen Kerne in der Konfi nicht, darum benutze ich zum Passieren das oben genannte Passevite (auch Flotte Lottegenannt). Das Passevite lässt keine Ripsen und Körnlein durch, somit bleibt ein feines Mark übrig.
Bei den weissen Johannisbeeren, die meine liebsten sind, mische ich keine anderen Früchte dazu, weil sie ein so gutes herbes Aroma haben. Ich koche meine Beeren auch nicht mit Gelierzucker oder Geleepulver, sondern nehme immer für 1 kg Fruchtmark 800 gr Zucker. Für eine schöne Farbe und als Geschmacksverstärker gebe ich eine geschnittene Bio-Zitrone dazu, und koche ca. 10 Minuten auf hoher Stufe sprudelnd ein.
Vor dem Abfüllen wird die Zitrone natürlich wieder entfernt.
Die roten Johannisbeeren mische ich mit Himbeeren oder Erdbeeren, beides sehr feine Kombinationen. Damit erhalten wir uns im Winter ein wenig Sommer am Frühstückstisch oder ich verwende sie um die Spitzbuben zu füllen bei der Weihnachtbäckerei. Selbstgemachte Konfi ist einfach wunderbar.
So ein Glas selbstgemachte Konfi, mit einer schönen Etikette, ist auch ein schönes Geschenk und kommt meistens gut an. Dann lohnt sich auch die ganze Arbeit.
Für das
Projekt DigitalArt habe ich die reifen Beeren am Strauch
kunstvoll schon mal ins Glas gefüllt.
… wenn ich meine Tasche bereit stelle fürs Open Air Kino und einen schönen Sommerabend erleben kann unter freiem Himmel. Für den Film Green Book gewann ich zwei Billette. Der Film beruht auf wahren Tatsachen, spielt in den 60-Jahren, hat nichts an Aktualität verloren und wird mit viel Witz gespielt.
Vor so einer wunderschönen Abendkulisse ist sogar das Warten bis es dunkel ist ein Genuss.
Sommer ist auch, wenn wir den Abend zu Hause am See verbringen, genüsslich ein Glacé schlecken und es ganz lange warm und hell ist.
Momentan ist es zu Hause auf der Terrasse mit den neuen Solarleuchten so gemütlich, dass der Sommer für mich ewig dauern könnte. Zurzeit ist die Sommerhitze bei uns ganz erträglich. Die Nächte kühlen auch wieder ab und man kann das Haus lüften.
Schon viele Jahre hege und pflege ich zwei Kaffeebäume. Im Winter stehen sie im Wintergarten und im Sommer draussen. Die Kaffeebäume sind gezüchtet aus Kaffeebohnen aus Burundi. Eine liebe Freundin von mir engagiert sich erfolgreich für die Organisation FH Schweiz (Hoffnung für die Hungrigen) und sie schenkte mir die Setzlinge. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und benötigt nicht viel Pflege, nur Wasser und viel Licht. Momentan kann ich reife Kaffeekirschen ernten.
Ich erntete bereits einmal von diesem Kaffeebaum. Die Menge ist sehr gering, davon kann niemand Kaffeesüchtig werden. Es dauert mehr als ein Jahr, bis die Kaffeekirschen erntereif sind. Ich zeige euch ein paar Bilder von der Blüte bis zur Ernte. Das erste Foto zeigt die stark duftende Blüte.
Die Blüten verströmten einen wunderbaren Duft auf unserer Terrasse.
Dann ist vorerst wieder Ruhe bis die ersten Kirschen sichtbar sind. Die Farben wechseln von grün über orange bis rot. Als die Blüten abfielen, glaubte noch niemand, dass ich ein Jahr später Kaffeebohnen ernten kann. Zuerst entwickelten sich grüne Früchte. Langsam mit mehr Licht und Sonne werden die Früchte immer intensiver in der Farbe.
Sobald die Gefahr von Frost vorbei ist, darf die Pflanze wieder ins Freie. Wenn die Kirschen leicht weich werden, ist der Zeitpunkt, um die Kaffeefrüchte zu ernten. Fast so wie tausende Kilometer entfernt im Hochland von Burundi.
Für mich war das natürlich viel Spass und Freude und ein Experiment. Nicht so in Burundi, da geht es ums Überleben. Wie viel Handarbeit und wie viele Kilometer die Kaffeebauern laufen müssen für die einzelnen zum Teil mühsamen Arbeitsschritte, kann man hier lesen. Ich werde versuchen, von meinen geernteten Kaffeebohnen selber Pflanzen zu ziehen. Bin gespannt, ob mir das gelingen wird.
Mittlerweile haben meine Kaffeebäume eine stattliche Grösse von über zwei Meter erreicht. Im Freien ist die Höhe ja kein Problem, aber im Winterquartier ist irgendwann Schluss.
Das ist das vorgegebene Bild von Jutta für ihr Projekt am Dienstag DigitalArt. Ich weiss nicht, an welchem See das Foto entstand, aber Möwen auf Pfählen sitzend trifft man an unserem See häufig an.
Ich habe dem Bild ein sommerliches Flair verliehen. Bei uns ist es sehr heiss, aber am See weht meistens ein Lüftchen. Wenn man im Schatten sitzt und dem Treiben auf dem Wasser zusieht, hält man die Hitze gerade noch aus.
Die Rose schaffte es diesen Monat in den 12telBlick. Ich durfte in einem privaten Rosengarten mit dem Lensball experimentieren. Und dies an einem heissen Sommertag. Wer auch mit der Glaskugel fotografiert, weiss wie schnell der Glasball wie eine Lupe funktioniert und anfängt Löcher zu brennen. Ich hatte Hilfe beim Positionieren der Kugel und wir beide verbrannten uns fast die Finger.
Jedes Jahr Ende Juni, heuer schon zum 18 Mal, findet in Bischofszell die Rosen- und Kulturwoche statt. Ich besuche die Rosenpracht sehr gerne. Die grösste Rosenschau der Schweiz verwandelt die Altstadt in eine Gartenlandschaft. Jedes Jahr gibt es auch ein ansprechendes Kulturangebot.
In der Rosenstadt blühen auf vielen Plätzen die Königin der Blumen wie hier auf dem Schlosshof.
Und wenn man über den roten Teppich schreitet,
kommt man an den Burggraben mit einem Bauerngarten.
Viele lauschige Plätzchen laden zum Verweilen ein.
Gestalterisch lassen sich die Aussteller immer wieder neues einfallen.
Vor dem schönen Rathaus finden am Nachmittag und Abend für jeden Geschmack Konzerte und Darbietungen statt.
Nicht immer reichen die Stühle für die zahlreichen Besucher. Dann sitzt man halt auf den Steinblöcken.
Sehr schön zum Anschauen, aber nicht zum Schlafen ist das Rosenhimmelbett.
Bei dieser wunderbaren Kulisse bleibt man immer wieder stehen, staunt und bewundert.
Die Rosen- und Kulturwoche ist jedes Jahr ein Besuch wert.
Im Juni war einiges los bei mir. Ich erweitere meinen Horizont in der Fondation Beyeler und bei einem Kurzurlaub in Thüringen. Diese Gegend kannten wir noch nicht und waren ganz begeistert. Wir feierten auch diesen Monat. An einer kleinen feinen Geburtstagsfeier mit der Familie und einer unkonventionellen Hochzeit, die gleichzeitig auch eine Abschiedsfeier war. An den vielen Fotos sieht man, dass im Garten eine wunderbare Blumenpracht blüht. Und im Garten können wir jetzt fleissig ernten und den Vorrat in der Tiefkühltruhe auffüllen mit Kefen, Blumenkohl und Mangold. Den Salat und die Kohlraben essen wir ganz frisch. Nach dem vielen Regen steigt der Wasserpegel des Sees immer höher. Ich war oft am See und beobachtete den Pegel, bis das Wasser über das Ufer floss.
Nichts eignet sich besser für das Projekt von Rot als die samtige, rote Strauchrose, die bei uns am Teich wächst.
Die intensive Farbe ist unübersehbar und die Blütenköpfe sind dieses Jahr sehr zahlreich. Ich freue mich über die Farbe und den betörenden Duft, aber ich bin auch sehr stolz. Müssen die üppigen Rosen doch sehr intensiv gepflegt werden und die Blumen verzeihen einem nicht viele Fehler.
Für das Projekt DigitalArt natürlich auch wunderbar geeignet.
Wie bangten wir um Regen. Seit einem Jahr war es bei uns viel zu trocken. Und innert kürzester Zeit schwappt der See bereits über die Ufer. Vor einer Woche musste der Schwan noch über die Treppe an Land.
Aber dann kam am Wochenende auch der grosse Regen, zum Glück ohne Hagel und Sturm. Es gab keine grösseren Schäden wie vielerorts. Die Bootsbesitzer bekommen jetzt nasse Füsse wenn sie auf das Boot wollen.
Für die Grillstelle muss man auch durch die Pfütze waten.
An meinem Lieblingsplatz steht das Wasser bis zur Sitzbank.
Wo sonst Erholungssuchenden auf dem Weg laufen, spielgelt sich jetzt die Umgebung so schön im Wasser und Enten und Schwäne schwimmen nun hier.
Fast könnte man meinen, hier wird vor den Schwänen gewarnt. Die Tafel steht normalerweise an Land.
Ich war diese Woche fast jeden Tag am See, um den Pegelstand zu prüfen. Hoffentlich wiederholt sich die Hochwassersituation von vor drei Jahren nicht.
Von unserem Besuch in Erfurt und Weimar habe ich schon geschrieben, nicht so unbeschwert war der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald, die zwischen den beiden Städten liegt. Die Anfahrt war wunderschön vorbei an riesigen Kornfeldern soweit das Auge reicht. Solche grosse Flächen unbebauter Landschaften findet man bei uns nicht.
Der rote Mohn und die blauen Kornblumen waren ein herrlicher Anblick in ihrer vollen Pracht. Die Stelle am Feldrand sah aus, als hätte der Bauer die Blumensamen einfach noch ausgeschüttet. So dicht wuchsen sie am Wegrand.
Als wir bei der Gedenkstätte ankamen, schauten wir zuerst einen Dokumentarfilm über das schreckliche Geschehen aus dem Zweiten Weltkrieg. Drei ehemalige Gefangene erzählten im Film von ihrer Haft. Bei vielen Aussagen bekommt man einen Kloss im Hals. Wenn man hört, dass man für ein paar rohe Kartoffelschalen von Mitgefangenen fast erwürgt wird, macht einem das sehr nachdenklich. Nachher machten wir eine Führung durch die Anlage.
Auf dem nächsten Bild sieht man den Lagereingang. Wer durch dieses Tor kam, für den gab es kein Zurück mehr.
Die Uhr oben am Eingangsturm steht seit dem Ende der Grausamkeiten um Viertel nach Drei symbolisch still.
Der Spruch an der Eingangstür spricht eine eigene Sprache.
Die grösse des Geländes, das mit Stacheldraht und Wald eingezäunt war, lässt einen nur erahnen, was sich da abspielte.
Namen wurden hier nicht verwendet, jeder hatte eine Nummer und war einem Block zugeteilt. Ein pensionierter Geschichtslehrer führte uns durch die Räumlichkeiten und das Gelände. Er erzählte uns die ganzen Gräueltaten so human wie möglich und machte uns auf detaillierte Zeichen aufmerksam. Er musste viele Fragen beantworten.
Als wir uns auf den Weg machten, hingen dunkle Wolken über Buchenwald und passten zu unserer Stimmung.
Als wir vom Parkplatz wegfuhren, wies uns das Navi den Weg. Als die Stimme sagte, biegen sie links ab und fahren sie auf der Blutstrasse weiter, fuhr mir ein letztes Mal an diesem Tag ein Schrecken durch Mark und Bein.