Zurzeit herrschen bei uns Temperaturen fast wie im Februar, nur dass die Tage länger sind. Die Heizung läuft immer noch und das Mitte Mai! Auf der Terrasse möchte sich niemand aufhalten, so ungemütlich wie es aussieht.
Ostern verbrachten wir noch im Freien bei schönem Wetter, dann verzog sich der Frühling. Über den Regen freuten wir uns, der war dringend nötig, aber auf die kalten Temperaturen und die schädlichen Frostnächte würden wir wohl alle gerne verzichten. So schön die Regentropfen an den Blumen aussehen, um im Garten zu arbeiten und zu pflanzen ist es einfach viel zu kalt.
Aber nicht nur ich bin am Jammern. Angebote im Freien besucht fast niemand. Die Schiffe haben jetzt wieder Wasser unter dem Kiel, aber fahren macht bei diesem Wetter keinen Spass.
Auch die Hobbykapitäne lassen ihre Boote zugedeckt, obwohl es bei dem trüben Wetter ganz schöne Stimmungen gibt auf dem See.
Diese Vermissmeldung hat mich erreicht, vielleicht weiss jemand von euch, wo der ersehnte Frühling bleibt.
Zusammen mit meiner Tochter besuchte ich einen Wildkräuterkochkurs. Wir waren gespannt, was uns erwartet. Stefanie leitete den Kurs. Dann ging es los und wir suchten gemeinsam Kräuter auf der Wiese, im Wald und am Waldrand. Denn zum Kochen brauchten wir ganz viele, verschiedene Wildkräuter.
Es ist ungewohnt, sein Essen nicht im Supermarkt oder im Garten zu holen, sondern in der freien Natur. Zum Glück hatten wir eine fachkundige Kräuterkennerin, die uns auf die speziellen Merkmale hingewiesen und die Pflanzendetails genau erklärt hat. Ich lernte ganz viel neues, wissenswertes und spannendes über Wildkräuter, z.B. dass man junge Baumblätter essen kann, und dass die Buche wie der Ahorn und die Linde zu den zweikeimblättrigen Pflanzen gehört.
Den Waldmeister kann ich jetzt auch besser bestimmen.
Giersch kennen wohl viele, und für Neulinge gibt es ein markantes Merkmal, den dreieckigen Stängel mit Kerbe.
Vom Kletten-Labkraut sammelten wir grosszügig, weil der sich sehr gut vermehrt und genügend nachwächst. Zum Wildkräutersammeln gehört auch, dass man sich vernünftig verhält und mit Rücksicht auf die Natur.
Blütenpflanzen wie der Ehrenpreis, auch Katzenaugen genannt, dienen in der Wildkräuterküche als dekorative Garnitur.
Der Kurs fand in einer schönen Umgebung statt, was für viel Inspiration beitrug.
Als wir nach drei Stunden in der Kälte zurück waren, freuten wir uns auf den heissen Kräutertee. Noch mehr Freude hatten wir, unsere gesammelten Kräuter auf den Tischen auszubreiten.
Für unser Menü standen eine reichliche Auswahl an Kräuter zur Verfügung und wir konnten aus dem Vollen schöpfen. Zum Apéro gab es Kräuterquark auf Roggensauerteigbrot und Kräuterbutter auf Dinkelbrot.
Es folgte ein Salat mit vielen, harmonisierenden Kräuter. Das Dressing war mit Honig, damit der zum Teil herbe Geschmack gelindert wird. Dazu gab es gefüllte Champignons.
Die Füllung bestand aus Feta, viel Giersch, wenig Bärlauch und Olivenöl. Die Pilze wurden im Ofen gebacken.
Wie viele Kräuter in der schmackhaften Suppe waren, weiss ich nicht mehr, aber sie war ein Genuss und mit der Bärlauchblüte garniert auch für das Auge schön.
Der Kräuterrisotto wurde auf dem offenen Feuer im Tontopf zubereitet.
Für die Garnitur gab es Brennesselchips. Das Frittieren war aufwendig, aber eine ganz neue Entdeckung für meinen Gaumen.
Draussen brach schon die blaue Stunde an, als wir mit einer reichen Erfahrung und viel Inspiration an Kräuterwissen auf dem Nachhauseweg waren. Ich werde jetzt sicher mehr direkt von der Wiese essen. Ich danke meiner Tochter, die mir diesen gemeinsamen Kurstag schenkte. Es war genauso, wie ich es am liebsten habe.
Das schöne Osterwetter animierte mich, um die Terrasse sommertauglich herzurichten. Nach der Reinigung mit dem Hochdruckreiniger ist sie wieder sauber und sieht einladend aus.
Der Tisch und die Stühle sind entstaubt und mit den neuen Kissen sieht es doch einladend aus.
Bis Freitag genossen wir die frisch geputzte Terrasse und tranken unseren Kaffee draussen. Die Blumen auf dem Tisch sind vom Familientreff , die ich geschenkt bekam.
Wenn ich auf meiner Terrasse sitze und mein Blick schweifen lasse, entdecke ich fast täglich etwas neues. Ich setzte z.B. frühe und späte Tulpen, dann blühen nicht alle miteinander und ich habe länger Freude.
Immer wieder entdecke ich Echsen, die ein warmes Plätzchen suchen.
Von mir aus könnte das tränende Herz und die Vergissmeinnicht das ganze Jahr blühen.
Und auf die Monatserdbeeren freue ich mich auch, sie sind sowieso die besten.
Für mich, und sicher auch für viele von euch, gibt es nichts schöneres als im Kreise der Familie Zeit zu verbringen, gemütlich beisammen zu sitzen, zu plaudern und etwas feines zu essen. Darum freute ich mich sehr über die Einladung. Es fing vielversprechend an mit einem schön eingedeckten Tisch. Meine Erwartungen an den Koch waren von den unzähligen andern Einladungen entsprechend hoch.
Fast schon Stammgäste bei unserem Karfreitagsessen sind Bruno und Hanni .
Der leckere Salat war ein Querschnitt vom Frühling, garniert mit karamellisierten Baumnüssen.
Die italienische Ostersuppe Brodo pasquale mit den gerösteten Baguettscheiben war ein Genuss für den Gaumen und für das Auge.
Das Highlight am Menü war für mich der in Randensaft gebeizte Lachs mit Randen-Meerrettichmousse.
Für die Abwechslung und die Bewegung zwischen den Gängen experimentierte ich mit den putzigen Kerlen im sonnigen Garten.
Der Koch hat keine Mühe gescheut und uns verwöhnt. Beim Hauptgang liessen wir uns überbackene Zanderfilets mit Kokosschaum auf der Zunge zergehen.
Als krönenden Abschluss gab es ein Honig-Ingwer-Parfait mit Passionsfruchtsauce, das war eine wahre Delikatesse.
Meine hohen Erwartungen haben sich voll erfüllt. Es war ein köstliches Menü und das schmeckte in gemütlicher Runde gleich doppelt gut. Ein herzliches Dankeschön an die lieben Gastgeber.
Wer kann sich etwas vorstellen unter Johle und Braue? Wahrscheinlich geht es vielen wir mir, nämlich nicht viel. Unsere Tochter schenkte meinem Mann gemeinsame Zeit und einen Tageskurs, der die Kunst des Jodelns und Bierbrauens vereint. Noch am Morgen hatte mein Mann keine Ahnung was die Tochter mit ihm vorhatte und liess sich auf das Abenteuer ein.
Unterstützt wurden die Hobby-Jodler mit typischen Talerschwing-Becken. Mit einem Fünffrankenstück bringt man, wenn man geschickt ist, das Becken mit gleichmässigen, leichten Wiegebewegungen ins Schwingen. Das Geldstück muss immer schön seine Runden in der Schüssel drehen. Das ist ein alter Sennenbrauch der Vorwiegend im Appenzellerland und Toggenburg bekannt ist.
Mein Mann war stolz, dass er das Talerschwingen fast auf Anhieb beherrschte.
Natürlich war das Talerschwingen nicht alles. Ein ausgebildeter Musiker studierte mit der Gruppe an diesem Tag einen Naturjodler ein und verstand es dabei, jeden der Gruppe dort abzuholen, wo seine Fähigkeiten waren. Bis am Abend ist es ihm gelungen, mit allen Teilnehmern zusammen einen Naturjodel zu singen und ein paar Volkslieder wie „Sennele hoiha hoa“ vorzutragen.
Zur Auflockerung zwischen den anstrengenden Singproben gab es eine Führung in der Hausbrauerei.
Von der Herstellung mit verschiedenen Zutaten bis zur Degustation gefiel natürlich auch dieser Teil meinem Mann. Singen macht durstig und ein Bier ölt die trockene Kehle.
So ein Vater-Tochter-Tag ist etwas sehr wertvolles und wenn man dabei noch etwas ganz unbekanntes gemeinsam erlernt, ist er umso schöner. Ich bin mir sicher, dass die beiden noch lange Zeit davon erzählen und wer weiss, wann der nächste Naturjodel ertönen wird.
Ich werde viel darauf angesprochen, an was für einem wunderschönen Ort ich Zuhause bin. Das bin ich mir bewusst und ich geniesse es auch. Jetzt im Frühling habe ich wieder Momente am und auf dem See mit der Kamera eingefangen.
Die Stadtgärtnerei hat die farbigen Rabatten bepflanzt, die jetzt zur Geltung kommt.
Ganze Felder voller Narzissen leuchten einem entgegen, ob orange oder gelb mir gefallen beide.
Die Katholische Kirche, Bilder von ganz oben auf dem Turm zeigte ich euch schon einmal, das Hotel Schloss und die Alte Kirche thronen auf dem Schlosshügel und sind von weitem sichtbar.
Wer auf dem Seeweg in den Hafen fährt, dem präsentiert sich der Schlosshügel von der anderen Seite.
Noch hat es wenig Leute am See und die Bänke sind noch nicht besetzt.
Das heisst aber nicht, dass es ganz ruhig ist, denn einige Anwohner sind immer da.
Noch sind viele Bootsplätze leer, aber das ändert sich in den nächsten Tagen ganz schnell, wollen doch die Kapitäne Ostern auf dem See verbringen.
Zurück über den Schlosshügel kommt man am Rebhang vorbei, den Schlosswein kann man selbstverständlich im Restaurant geniessen.
Das ehemalige Personalhaus des Schlosses steht mitten in den Reben. So charmant und einzigartig, ich würde sofort einziehen.
Schon oft stand ich am Zaun des Naturschutzgebiets und versuchte, in das abgesperrte Gebiet zu fotografieren. Im Winter ruhen sich da Singschwäne und Wasservögel aus.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die andere Seite des Zauns zu besuchen. Die Singschwäne zogen Richtung Norden und die Wasservögel sind auch weg. Es wird noch nicht gebrütet also stören wir nicht. Auf dem unteren Foto erkennt man im Hintergrund den Zaun, es entstand 180° auf der anderen Seite.
Wenn ich schon verbotenerweise auf der anderen Seite stand, machte ich gleich ein paar Bilder. Ich war fasziniert von der Idylle. Ich zeige euch gerne was für ein schöner Ort es ist.
Sobald die Temperaturen steigen kehrt Leben ein im Naturschutzgebiet und es wird gebrütet auf den Bäumen, im seichten Wasser und in den Sträuchern. Selbstverständlich wird dann das Verbot zum Betreten des Gebietes eingehalten und ich werde wieder auf der anderen Seite des Zauns versuchen etwas zu entdecken.
Von allem hatten wir diese Woche. Richtiges Aprilwetter, obwohl es erst Mitte März ist. Diese Wetterkapriolen sind auch in der Natur spürbar. Der Schnee liegt noch in höheren Lagen, aber die Wasservögel spüren den Frühling und drehen laut kreischend ihre Runden.
Der Bärlauch spriesst schon und ich sammelte fleissig, um den Salat damit anzureichern. Immer ein bisschen für den Geschmack von Frühling in der Küche.
Der Kirschbaum in Nachbarsgarten steht in voller Blüte und zaubert mit seinen rosa Blüten richtige Frühlingsgefühle.
Aber wie im Titel angedeutet, kann das Wetter auch ganz anders sein. Innert wenigen Minuten bekamen die Narzissen eine weisse Haube.
Wenn nach dem Regen die Sonne scheint, dann ist der Regenbogen nicht weit.
So intensiv waren die Farben.
Bei so turbulentem Wetter, bei dem auch Sturm dabei war, lobe ich unseren Wintergarten, in dem ich gemütlich an der Wärme die Kapriolen des Frühlings miterleben kann.
Auf den vielen Link-Partys und Plattformen im Netz bekommt man so viele Inspirationen und Ideen, dass man schnell den Überblick verliert. So ergeht es mir jedenfalls. Ich schreibe mir die vielversprechendsten Rezepte auf, und diese Notizzettel liegen dann bei mir herum. Irgendwann kommt dann der geeignete Zeitpunkt, um so ein Rezept auszuprobieren, wie z.B. der Streuselkuchen mit Apfelmus gefüllt.
Und hier das Rezept: 250 g Mehl, 150 g Zucker, 1 TL Backpulver, 75 g Butter und 1 Ei zusammenfügen, nicht kneten. Dann 2/3 der Masse in eine gebutterte Form drücken.
Darauf 400 g Apfelmus verteilen.
In die restlichen 1/3 Masse locker auf dem Apfelmus verteilen. Ich gab noch eine Handvoll Baumnüsse und einen Rest von einer Schwarzen Schokolade in die Masse hinzu.
Der Kuchen bei 200 Grad ca. 30 Min. backen.
Den saftigen Apfel-Streusel-Kuchen gab es bei uns schon ein paar mal. Als ich den Kuchen als süsses Mitbringsel verschenkte, war mein Mann ein wenig beleidigt, weil er auch gerne ein Stück von dem wirklich leckeren Kuchen hätte. Ihr müsst wissen, dass mein Mann nicht alles was ich backe gut findet. Das war also ein richtiges Kompliment. Was er zu dem Zeitpunkt nicht wusste, dass ich die doppelte Menge zubereitete, und Zuhause auch ein Apfel-Streusel-Kuchen auf ihn wartete.
Auch mein Besuch verlangte das Rezept. Nimmt mich wunder, ob das Rezept schon ausprobiert wurde. Da so viele Kaffeetassen bei Andreas Samstagplausch gezeigt werden, steuere ich meine Neuentdeckung gerne bei. Sonntagsfreuden