Unterwegs in den Museen

Die lange Nacht der Museen in Zürich konnte bei schönem, warmem Sommerwetter durchgeführt werden und meine Tochter und ich machten uns auf den Weg in die Stadt. Unzählige Museen öffneten letzten Samstagabend ihre Türen. Man war im Vorteil, wenn man vorgängig den Museumsführer studierte und sich Orte und Termine von Veranstaltungen oder Führungen aufschreibte. An zwei Orten, wo die Billette schnell weg waren, teilten wir uns auf und jede von uns stellte sich gleich am Anfang des Abends in die Schlange, um an die gewünschten Tickets zu kommen.

Ich versuchte Tickets zu ergattern, um nachts auf den Turm des Landesmuseum zu gehen und die Aussicht zu geniessen. Ich hatte Glück und bekam zwei Billette.

Normalerweise ist der Turm für die Öffentlichkeit nicht zugängig. Für die lange Nacht der Museen wurde eine Ausnahme gemacht. Solche spannenden Sonderveranstaltungen machen den Reiz dieser Nacht aus.

Das Landesmuseum bietete zahlreiche Führungen an. Ich glaube, man hätte auch den ganzen Abend nur in diesem Museum verbringen können. Wir haben das Angebot voll ausgenützt. Wir waren auch im Innenhof, wo es Bars und Essstände gab und man nach all den gelaufenen Kilometern ausruhen konnte.

Langsam meldete sich bei uns der Hunger und da war ein Besuch im Mühlerama gerade richtig, welches ein Museum für Esskultur ist. Ich wüsste nicht, ob ich sonst je dahin gegangen wäre. Aber in dieser Nacht wird man unternehmenslustig. Das Museum hat eine 100-jährige funktionierende Industriemühle und eine grosse Backstube.

Wir wurden nicht enttäuscht und unser Thymianbrot war hervorragend gefüllt mit frischen Zutaten. Ein richtig leckeres Nachtessen haben wir genossen.

Die Blaue Stunde am Zürichsee bot eine erholsame Pause und wir überlegten, was wir als nächstes besuchen möchten.

Im Rathaus gab es eine Ausstellung „Alles im Fluss„. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich weniger an der Installation interessiert war als vielmehr am Rathaus selber. Normalerweise ist der Zugang nicht so einfach und in dem 300 Jahre altem Haus war ein Raum beeindruckender als der nächste.

Ein Blick auf die Limmat durch die kunstvoll geschmiedeten Gitter.

Dann wollten wir eigentlich noch in die Krypta in der Wasserkirche, leider war die Schlange, wie vielerorts, viel zu lang. Die Wasserkirche heisst so, weil sie früher auf einer Insel in der Limmat stand. Leider verpassten wir die musikalische Darbietung, zu gerne hätte ich die Akustik in der hohen Kirche gehört.

Zürich by Night.

Die Zeit verging wie im Flug und wir schafften nicht alles zu sehen, was wir uns vorgenommen haben. Zum Schluss gingen wir ins Landesmuseum zurück für die Führung auf den Turm. Nach 209 Treppenstufen konnten wir die Stadt aus der Vogelperspektive sehen.

Die offenen Punkte auf unserer Liste, sehen wir uns dann nächstes Jahr an. Es war ein Abend der Entdeckungen. Eine wunderbare, stimmige und inspirierende Spätsommernacht, genauso wie ich es am liebsten habe.

Samstagsplausch, Himmelsblick, Sommerglück, Zeit nehmen.