Kaffee selber züchten

„Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“
Afrikanisches Sprichwort

Schon viele Jahre hege und pflege ich zwei Kaffeebäume. Im Winter stehen sie im Wintergarten und im Sommer draussen. Die Kaffeebäume sind gezüchtet aus Kaffeebohnen aus Burundi. Eine liebe Freundin von mir engagiert sich erfolgreich für die Organisation FH Schweiz (Hoffnung für die Hungrigen) und sie schenkte mir die Setzlinge. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und benötigt nicht viel Pflege, nur Wasser und viel Licht. Momentan kann ich reife Kaffeekirschen ernten.

Ich erntete bereits einmal von diesem Kaffeebaum. Die Menge ist sehr gering, davon kann niemand Kaffeesüchtig werden. Es dauert mehr als ein Jahr, bis die Kaffeekirschen erntereif sind. Ich zeige euch ein paar Bilder von der Blüte bis zur Ernte. Das erste Foto zeigt die stark duftende Blüte.

Die Blüten verströmten einen wunderbaren Duft auf unserer Terrasse.

Dann ist vorerst wieder Ruhe bis die ersten Kirschen sichtbar sind. Die Farben wechseln von grün über orange bis rot. Als die Blüten abfielen, glaubte noch niemand, dass ich ein Jahr später Kaffeebohnen ernten kann. Zuerst entwickelten sich grüne Früchte. Langsam mit mehr Licht und Sonne werden die Früchte immer intensiver in der Farbe.

Sobald die Gefahr von Frost vorbei ist, darf die Pflanze wieder ins Freie. Wenn die Kirschen leicht weich werden, ist der Zeitpunkt, um die Kaffeefrüchte zu ernten. Fast so wie tausende Kilometer entfernt im Hochland von Burundi.

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Für mich war das natürlich viel Spass und Freude und ein Experiment.
Nicht so in Burundi, da geht es ums Überleben. Wie viel Handarbeit und wie viele Kilometer die Kaffeebauern laufen müssen für die einzelnen zum Teil mühsamen Arbeitsschritte, kann man hier lesen.
Ich werde versuchen, von meinen geernteten Kaffeebohnen selber Pflanzen zu ziehen. Bin gespannt, ob mir das gelingen wird.

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Mittlerweile haben meine Kaffeebäume eine stattliche Grösse von über zwei Meter erreicht. Im Freien ist die Höhe ja kein Problem, aber im Winterquartier ist irgendwann Schluss.

Mein Freund der Baum , My Corner of the World, Zitat im Bild, Gartenwonne, Sommer ist, wenn .. Friday Bliss

16 Gedanken zu „Kaffee selber züchten“

  1. Wie spannend ist das denn! Toll! Und man bekommt eine ganz andere Beziehung zum Kaffee, den man so ohne Nachdenken schlürft… Ich selber trinke wenig Kaffee, weswegen ich mir dann auch Bio und vor allem FairTrade-Kaffee leiste. Du musst die Bäumchen wohl demnächst stutzen, damit sie ins Winterquartier passen… Liebe Grüße Ghislana

  2. How awesome is that! I had no idea what the flowers of a coffee tree look like, so thanks for the photos. I’m sure you will have some more stories to tell as this experiment develops. Enjoy your home-grown coffee 🙂

    Thanks for making ‚My Corner of the World‘ a success this week!
    My Corner of the World

  3. You have a very interesting experiment Pia! The flowers look beautiful and your coffee trees have grown extremely well. I have once had a big grapefruit tree, grown from a seed. And also a few avocados. It is fun trying to grow these exotic plants.

  4. Liebe Pia,
    Ich finde ja solche Experimente spannend, allerdings fehlt mir das Winterquartier. Daher habe ich mir vorgenommen, keine Pflanzen auf meine Terrasse zu lassen, die ein Winterquartier benötigen. Ist mir nicht gelungen, dieses Jahr habe ich einen Oleandersetzling geschenkt bekommen. Mal sehen, was ich im Winter mit ihm anstelle.
    Bin gespannt, ob Du ein paar neue Bäumchen ziehen kannst.
    Liebe Grüße
    Steffi

  5. Liebe Pia,
    wie toll ist das denn… einen eigenen Kaffeebaum. Eine super Idee und ein toller Bericht. Dann musst du sie ja jetzt nur noch Rösten.
    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea

  6. So schön! Ich erinnere mich an Deine früheren Beiträge über die Kaffeebäume… aber da waren sie teilweise noch ein gutes Stück kleiner? Soo toll, dass Du nun Kaffeebohnen ernten kannst. Wirst Du sie selbst rösten? Liebe Grüsse, Miuh

  7. Ein sehr interessanter Bericht über deine Kaffeebohnen Experimente. So hatte ich das noch nie gesehen und wundre mich, dass es möglich wäre, auch bei uns Kaffee anzubauen. Ja, sehr viel Arbeit steckt hinter einer Tasse Kaffee an die leider niemand denkt. Kannst du auch sagen welche Sorte du da besitzt? Meine Tochter schenkt mir bei besonderen Anlässen immer auserlesene Sorten Biokaffee, fair gehandelt, was hälst du von solchen Angeboten?
    Liebe Grüße
    Edith

  8. Ein interessantes Experiment hast du in Angriff genommen und zeigst uns von der Blüte bis zur Bohne wie Kaffee entsteht, das habe ich noch nie gesehen. Ja, sehr viel Arbeit steckt hinter so einer genüsslich genossenen Tasse Kaffee, wer denkt schon daran?
    Liebe Grüße
    Edith

  9. Wunderbar, selber Kaffeebäume zu ziehen. Da bekommt man wirklich ein ganz anderes Verhältnis zum Getränk und auch zu der Arbeit der Kaffeeanbauer.
    Du hast recht, eigentlich bezahlen wir viel zu wenig für den Kaffee. Da ist es leider wie bei ganz vielen anderen Produkten, dass viel zu wenig beim Erzeuger ankommt. Außerdem ist den meisten Verbrauchern ja nur wichtig, dass die Nahrungsmittel billig sind. Auf Geschmack, Anbaubedingungen oder gerechte Verteilung wird viel zu wenig geachtet.
    Liebe Grüße
    Andrea

  10. Oh, das sind ja wirklich schon richtige Bäume! Schön! Vielleicht kann man die Spitzen kappen, wenn sie nicht mehr in den Wintergarten passen.
    Ist das Fruchtfleisch eigentlich essbar?

    1. Das weiche um den Kern kann man nicht essen, aber die Kerne selber sind ja die Kaffeebohnen die wir alle geröstet kennen.
      Wenn man die Prozedur bis die Kerne bei uns sind kennt, wird einem bewusst dass wir eigentlich für ein Pfund Kaffee viel zu wenig bezahlen.
      Der Kaffee kommt ja ungeröstet zu uns und wahrscheinlich verdienen die Röstereien und der Endverkäufer das meiste.

      1. Ach schade, das sieht so schön rot aus.
        Ja, das ist ein Wahnsinnsaufwand, der da betrieben werden muss. Und die, die die meiste Arbeit machen, kriegen am wenigsten Geld. Wie so oft. =/

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