Archiv der Kategorie: Kultur

Juli 2024

Was soll man über den Juli 2024 schreiben? Bis Mitte des Monats war es eindeutig zu nass, und auch die Temperaturen hielten sich zurück. Im Vergleich zu vielen anderen Regionen hatten wir jedoch Glück im Unglück, abgesehen davon, dass der See über die Ufer getreten ist. Gerade Anfang der Woche zog ein Unwetter nur knapp an uns vorbei. Das bot die Gelegenheit, Arbeiten drinnen zu erledigen. Mit meiner Tochter besuchte ich einen Workshop, der uns sehr gefallen hat. Alles möchte ich hier nicht verraten, da bereits die ersten Geschenke entstanden sind. Ausserdem habe ich mich wieder einmal im Kartenmalen versucht.

Die paar heissen Tage reichten jedoch nicht aus, um die Wiesen am Seeufer zu trocknen. Für Arbeiten, die trockenes Wetter erfordern, musste man flexibel sein. So haben wir es geschafft, unsere Terrasse und den Vorplatz mit Hochdruck zu reinigen. Zum frischen Streichen des Terrassenbodens brauchten wir allerdings zwei trockene Tage. Aus den Beeren habe ich unsere beliebte Johannisbeer-Himbeermarmelade gekocht, und die Buschbohnen wurden blanchiert und im Tiefkühler verstaut.

Wir freuen uns immer, wenn die kleinen Schuhe im Flur stehen und unser kleiner Feriengast für jedes Wetter gerüstet ist. Überall sieht man jetzt Sonnenblumenfelder, die schon von weitem goldgelb leuchten. Das letzte Foto mit der Spiegelung des „Hafenglögglein“ ist nur bei Hochwasser so zu sehen, denn normalerweise gibt es dort kein Wasser auf der Landseite!

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Paul Klee

Mein Ausflug war mein Weihnachtsgeschenk an meine Tochter. Er führte uns in die Bundesstadt Bern, die allein schon eine Reise wert ist. Unser heutiges Ziel jedoch lag am Stadtrand. In der Schweiz haben wir keine Hauptstadt, sondern eine Bundesstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Bern ist bekannt für seine sechs Kilometer langen Arkaden (in Bern „Lauben“ genannt), die eine der längsten gedeckten Einkaufspromenaden Europas bilden.

Mit der Strassenbahn fuhren wir zum Zentrum Paul Klee, einem unserer Ziele. Vor dem Museum lädt ein schöner Naturgarten mit zahlreichen Kräutern und Blumen zum Verweilen und Geniessen ein.

Das Museumsgebäude, entworfen vom renommierten italienischen Architekten Renzo Piano und im Sommer 2005 eröffnet, ist schon allein architektonisch eine Attraktion. Es besteht aus drei hügelförmigen Strukturen aus Stahl und Glas, die sich nahtlos in die Landschaft einfügen. Neben Ausstellungsräumen beherbergt das Gebäude einen Musik- und Veranstaltungssaal, ein Kindermuseum sowie Plenarsäle und Seminarräume.

Nur schon das imposante Bauwerk ist ein Besuch wert, das sich wunderbar in die Landschaft integriert.

Unser Hauptinteresse galt jedoch dem Künstler Paul Klee.

Paul Klee, der 1879 in der Nähe von Bern geboren wurde und zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts zählt. Er verfolgte die künstlerischen Strömungen seiner Zeit mit grossem Interesse, entwickelte jedoch eine eigenständige Position und schloss sich keiner bestimmten Kunstbewegung an. Seine Ideen und Werke haben nachfolgende Generationen weltweit inspiriert. Klee starb 1940 nach längerer Krankheit in Locarno und ist in einem Friedhof neben dem Museum in Bern beigesetzt.
Quelle

Während einer Führung erfuhren wir viel über seine Werke und deren Entstehung. Der Ausstellungsraum ist einladend gestaltet und lädt zum Verweilen ein.

Der Besuch hat uns beiden sehr gefallen und uns Paul Klee, den wir vorher nicht so gut kannten, nähergebracht.

Zur Entspannung besuchten wir anschliessend den Berner Hausberg Gurten, den wir beide noch nie zuvor erkundet hatten. Der Gurten liegt im Westen der Stadt und ist bequem mit der Standseilbahn zu erreichen.

Oben auf dem Aussichtsturm bietet sich eine wunderbare Aussicht auf Bern. Glücklicherweise spielte das Wetter mit, sodass wir unseren Schirm nicht benötigten.

Der Blick über die Stadt und der sich durch Bern schlängelnde Fluss Aare waren beeindruckend.

Mit vielen neuen Eindrücken und einem wunderschönen Tag in der Tasche traten wir die Heimreise an und verkürzten uns die Fahrt mit einem Antipasti-Plättli.

Ich glaube, mein Geschenk hat Freude bereitet, und auch ich habe den Mutter-Tochter-Tag sehr genossen. Es war genau so, wie ich es mir gewünscht hatte.

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Die Ramschwag hat eine Spindeltreppe


Im Innern der Ruine Ramschwag kann man nun bis ganz nach oben auf eine Plattform laufen. Bei kaltem, unwirtlichem Wetter wurde die Spindeltreppe im Turm für die Besucher*innen eröffnet. Bereits aus der Ferne waren die Klänge des Alphorns zu hören, die uns willkommen hiessen.

Denn im 1000-jährigen Turm ist eine Stahlspindeltreppe mit 74 Stufen eingebaut worden, die den Besucher*innen ermöglicht, in luftiger Höhe die prächtige Aussicht auf die Sitter sowie die umliegenden Wälder und Wiesen zu geniessen. Ein besonderes Geschenk erhielt mein Mann von unseren Töchtern: eine Stufe der Spindeltreppe. Überrascht und gerührt stiegen sie gemeinsam die Treppe hinauf, und als er seinen Namen auf der Stufe las, war er sichtlich stolz, auf dieser denkmalgeschützten Burg eine Stufe in seinem Namen zu haben.

Die Aussicht von der Plattform war herrlich, und zu unserer Freude brach kurz die Sonne durch, was die Umgebung noch schöner erscheinen liess.

Die grauen Wolken luden zwar nicht zum Grillen ein, doch das holen wir sicher bald nach.

Es war ein ganz neuer Blick in die Tiefe.

Die Gelegenheit, einmal hoch hinaus zu gehen, wurde rege genutzt, und die Stabilität der Spindeltreppe hat ihren Härtetest problemlos bestanden.

Das nächste Foto wurde bei schönem Wetter aufgenommen, bei einem früheren Besuch, als es noch keine Plattform gab.

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Osterbrunnenrundgang: Ein alter Brauch erwacht zu neuem Leben

In vielen Orten wird ein wunderbarer österlicher Brauch mit grosser Hingabe gepflegt und erlebt seit einigen Jahren auch in Bischofszell. Der Rundgang durch das Wakkerstätdchen kann ganz nach persönlicher Vorliebe gestaltet werden. Während dieser Zeit erstrahlen 24 Brunnen in festlichem Osterkleid, kunstvoll und kreativ geschmückt, und verwandeln die Stadt über 14 Tage hinweg in ein farbenfrohes Spektakel.

Seit 1998 hat sich diese Tradition in Bischofszell stetig weiterentwickelt und ist inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Lebens im barocken Städtchen geworden.

Besonders vor den malerischen Fassaden der Altstadt entfalten die österlich geschmückten Brunnen ihre volle Pracht.

Dieser Brauch hat seine Ursprünge im 19. Jahrhundert, als die Menschen noch auf Quellwasser angewiesen waren und aus Dankbarkeit begannen, die Brunnen zu schmücken.

Beim Fotografieren der Osterbrunnen waren es nicht die Besucher, die mich störten, sondern die Autos, die bis dicht vor die Brunnen geparkt wurden.

Doch dies tut der Schönheit und der Anziehungskraft der Osterbrunnen keinen Abbruch. Der jährliche Besuch dieser Nachbarstadt ist für uns immer wieder ein Highlight, auch wenn das Wetter dieses Jahr teilweise nicht mitspielte.

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März 2024

Kaum zu glauben, aber das erste Viertel des Jahres ist bereits verstrichen. Unser März begann feierlich im Engadin mit dem traditionellen Chalandamarz , und wir genossen eine wundervolle Zeit im Schnee. Nach unserer Rückkehr stand gleich der erste Geburtstag unserer kleinen Enkelin an – es ist unglaublich, wie schnell sie das erste Lebensjahr hinter sich gebracht hat. Ihr fröhliches Lachen während der Feier war ansteckend und bereitete uns allen grosse Freude. Die Feierlichkeiten gingen weiter, da es noch weitere Geburtstage im Familien- und Freundeskreis gab. Zu diesem Anlass gestaltete ich verschiedene Grusskarten. Die ersten Schlüsselblumen des Jahres, gepflückt aus dem Garten und am Waldrand, fanden ihren Platz in der Vase und brachten Frühlingsstimmung ins Haus. Einen kleinen Luxus gönnte ich mir mit einem Osterhasen mit goldenen Ohren, der nun zusammen mit anderen Hasen für österliches Flair sorgt. Eine lang versprochene Einladung, die auch ein Geburtstagsgeschenk war, wurde endlich eingelöst, was uns einen gemütlichen Nachmittag bescherte. Beim Spaziergang, ob am See oder im Wald, lässt sich überall das Erwachen des Frühlings beobachten – von laichenden Fröschen bis zu verschiedensten Blumenarten. Unser Aprikosenbaum stand bereits Mitte März in voller Blüte, ganze zwei Wochen früher als im Vorjahr. Interessant ist auch der Storch, der regelmässig auf dem Baukran in der Nachbarschaft sitzt. Ich frage mich, ob er auf der Suche nach einem Partner ist. Im Naturschutzgebiet entdeckte ich zudem ein österliches Gesteck aus Weiden, kunstvoll arrangiert auf einem alten Baumstumpf. Meine Clivie blüht bereits den ganzen Winter über in strahlendem Orange. Die beliebten Bananenmuffins kamen mehr als einmal zum Einsatz, stets zur Freude der Familie. Ein weiteres Highlight war der Mutter-Töchter Tag in der Grossstadt, den wir in vollen Zügen genossen. Und als ob all diese Ereignisse nicht schon Grund genug zur Freude wären, steht noch ein weiterer wichtiger Geburtstag diesen Monat an. Ich freue mich schon sehr auf das Osterfest mit der Familie und die gemeinsame Zeit.

Die Bilder zum Vergrössern anklicken.

Was habe ich genäht!

In meiner kleinen Nähwerkstatt entstehen oft ganz besondere Stücke, insbesondere wenn es um die Wünsche meiner Enkelinnen geht. Kürzlich erfüllte ich der älteren Enkelin einen Herzenswunsch und nähte ihr ein neues Shirt. Ihr Lieblingstier, das „Chueli“, begleitet sie schon seit ihrer Geburt, und nun ziert es auch ihr neues Lieblingsshirt. Ich werde oft gefragt, ob ich auch für andere nähe. Generell lautet meine Antwort „Nein“, da ich meine Nähkünste vor allem unseren Enkelinnen widme. Doch wie es so schön heisst: Ausnahmen bestätigen die Regel. So kam es, dass ich für eine liebe Person ein rotes Kleid nach Mass fertigte. Mit nur wenigen Angaben gelang es mir, ihr ein Kleid zu nähen, das nicht nur passt, sondern ihr auch ausserordentlich gefällt. Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich ihre Vorstellungen so treffend umsetzen konnte. Auch die jüngere Enkelin wurde kürzlich mit einem besonderen Geburtstagsshirt beschenkt, versehen mit einem passenden Aufbügelbild. Sie sieht darin, vor allem mit ihren himmelblauen Augen, einfach zuckersüss aus.

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12tel Blick März

Mein diesjähriger Beobachtungspunkt für den 12tel Blick liegt praktischerweise in meiner Nachbarschaft und ist somit schnell erreichbar. Deshalb entschied ich mich, das Fotografieren meines März-Bildes bis zum letzten Moment aufzuschieben, in der Hoffnung, euch eine von gelbem Löwenzahn übersäte Wiese präsentieren zu können. Doch wie es so schön heisst: Ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht, in diesem Fall ohne den „Bauer“. Es stellt sich heraus, dass dieses Jahr auf der besagten Wiese kein Löwenzahn blühen wird. Was genau angepflanzt wurde, konnte ich noch nicht ausmachen, aber ich werde es euch mitteilen, sobald ich mehr weiss. Trotz der unerwarteten Veränderung präsentiert sich die Wiese in einem saftigen Grün, und es dürfte nicht mehr lange dauern, bis die Hochstamm-Birnbäume in voller Blüte stehen.

Das erste Viertel Jahr.

Um den Verlust des erwarteten gelben Farbenmeers auszugleichen, möchte ich euch stattdessen eine andere Wiese zeigen, die wunderschön mit Löwenzahn übersät ist. Es ist ein kleiner Trost und ein Beweis dafür, dass die Natur immer wieder für Überraschungen gut ist.

Alle anderen 12tel Blicke seht ihr bei Eva.

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Pablo & Josef

Stellt euch meine Überraschung vor, als ich einen Gutschein von meinen Töchtern bekam, auf dem nur zwei Namen standen: Pablo & Josef. Während ich sofort eine Verbindung zu Pablo Picasso herstellte, rätselte ich zunächst über die Bedeutung von Josef. Doch dazu später mehr.

Der erste Teil des Geschenks war der Besuch der immersiven Ausstellung über Pablo Picasso in Zürich. Es war bereits meine dritte immersive Kunstausstellung, die ich besuchte. Nachdem ich bereits faszinierende Einblicke in das Leben und Werk von Frida Kahlo und Gustav Klimt erhalten hatte, war meine Vorfreude auf die Picasso-Ausstellung enorm. Pablo Picasso, ein Titan der Kunstgeschichte und einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, hat mit seinem Namen und Werk weltweit Anerkennung gefunden. Doch trotz seiner Bekanntheit war ich mit seinen Werken persönlich kaum vertraut.

Mein Glück war es, vor Jahren die Ausstellung in der Fondation Beyeler erleben zu dürfen, welche einen Fokus auf Picassos frühe Schaffensperioden – die Blaue und Rosa Periode – legte. Bekannt ist Picasso vor allem für seine Beiträge zum Kubismus und Surrealismus, doch meine Kenntnisse darüber waren eher oberflächlich. Mit der Hoffnung, durch die immersive Präsentationsform einen tieferen Einblick in Picassos Universum und seine Kunstwerke zu erhalten, betrat ich die Ausstellung.

Im Gegensatz zu meinen Erfahrungen bei den Ausstellungen zu Frida Kahlo und Gustav Klimt, wo kurze Erklärungen zu Epoche und Bedeutung der Werke den Zugang erleichterten, verzichtete die Picasso-Ausstellung gänzlich auf solche Erläuterungen. Dies empfand ich als eine verpasste Chance, denn gerade die Hintergrundinformationen hatten mir zuvor geholfen, eine engere Verbindung zu den Kunstwerken und ihrem Schöpfer zu knüpfen.

Trotz dieser Hürde war es beeindruckend, in das vielseitige Schaffen Picassos einzutauchen. Seine frühen Werke strahlen eine besondere Intensität aus, die ohne Zweifel eine tiefere Auseinandersetzung verdient hätten. Die immersive Technologie brachte mir zwar die Farben und Formen näher, doch ohne den Kontext fühlte ich mich ein wenig ausgeschlossen.

Mein Besuch war dennoch bereichernd. Es zeigte mir, wie wichtig das Verstehen des künstlerischen Kontextes ist, um die volle Tiefe und Bedeutung hinter den Meisterwerken zu erfassen. Kunst ist eine Sprache, die erlernt sein will, und ich bin dankbar für jede Gelegenheit, die mich diesem Verständnis näherbringt – auch wenn es diesmal ein wenig schwieriger war.

Nun zur Auflösung vom zweiten Teil meines Geschenks: Josef. Kennern der städtischen Gastroszene ist vielleicht bekannt, dass es sich dabei um ein exquisites Lokal handelt, zu dem ich anschliessend eingeladen wurde. Wer kennt es nicht, die Auswahl eines Menüs kann schwierig sein, wenn es so viele gute Speisen gibt, nicht so im Josef. Da alle Portionen klein sind, kann man drei bis fünf Speisen auswählen und vielfältig probieren. Jedes Gericht war eine Geschmacksexplosion und ein visueller Genuss. Das Lokal selbst verzaubert mit seinem besonderen Charme, der Holzverkleidung und den zahlreichen Bildern an den Wänden.

Duch Anklicken werden die Bilder vergrössert.

Mein Tag mit meinen Töchter, gespickt mit Kunst und kulinarischen Höhepunkten, war ein wahrer Genuss. Genauso wie ich es am liebsten mag: Bereichernd, inspirierend und einfach unvergesslich.

Samstagsplausch, Glücksmomente

Chalandamarz: Ein Engadiner Frühlingsfest

Der Chalandamarz ist ein traditioneller Frühlingsbrauch, der vor allem in den rätoromanischsprachigen Gegenden des Kantons Graubünden begangen wird. Dieses Fest findet jährlich am oder um den 1. März statt. Inspiriert von diesem Brauch ist eines der bekanntesten schweizerischen Kinderbücher – Schellen-Ursli –, welches in der malerischen Umgebung von Guarda im Unterengadin angesiedelt ist.

In zahlreichen Dörfern des Engadins, einschliesslich Scuol, wo wir unsere Skiferien genossen, wird dieser Brauch duch die Schulkinder lebendig gehalten. Am frühen Morgen lief ich mit meiner Enkelin zum Schulhausplatz, um gemeinsam an diesem Ereignis teilzunehmen. Die Kinder stimmten verschiedene Lieder an, unter ihnen auch das charakteristische Engadiner Lied, dessen Melodie ihr in einem Videoausschnitt lauschen könnt.

Danach zogen die Kinder mit ihren Glocken, die in der Region als „Plumpen“ bekannt sind, durch das Dorf. Geschmückt mit blauen Kitteln, verzierten Hüten oder roten Zipfelmützen, bildeten sie einen farbenfrohen Umzug.

Obwohl mir die Inschrift auf einem der Schilder unbekannt blieb – mein Rätoromanischkenntnisse sind begrenzt –, ist bekannt, dass der Wolf in der Legende den „Schellen Ursli“ rechtzeitig zum Umzug weckte.

Traditionsgemäss trägt das älteste Kind die grösste Glocke, die „Plumpe“, welche prächtig mit Papierblumen verziert wird.

Keiner zu klein, ein Schellen Ursli zu sein!

Die kunstvoll und farbenreich gestalteten Papierblumen, die an den Glockenriemen befestigt werden, sind nicht nur ein Beweis für die Kreativität und das handwerkliche Geschick der Teilnehmer, sondern auch ein Symbol für die Freude und den Neubeginn, den der Frühling mit sich bringt.

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Laternenweg

Heute nehme ich euch mit auf eine Reise rund um den Schwendisee im Obertoggenburg. Mein Mann und ich wurden von unserer Tochter zu einem Wochenendausflug eingeladen. Die einzigen Anweisungen, die wir erhielten, waren uns warm anzuziehen und festes Schuhwerk mitzubringen. Das genaue Programm sollte eine Überraschung sein. Unser Ziel war die Alpenrose am Schwendisee in Wildhaus, eine Gegend, in der ich aufgewachsen bin. Leider meinte es das Wetter nicht gut mit uns, und der Himmel zog sich immer mehr zu. Ursprünglich hatten wir geplant, den Laternliweg am Schwendisee bei Einbruch der Dunkelheit zu erkunden. Doch aufgrund des Regenwetters und der rutschigen Bedingungen wurden keine Laternen angezündet – schade. Dennoch entschieden wir uns, ausgerüstet mit Hut und Regenschirm, eine Runde um die beiden Seen zu drehen. Die Bedingungen für die Fotografie waren jedoch nicht optimal.

Kleine Aufhellungen gab es noch, als wir uns auf den Weg machten.

Tatsächlich ist ein Besuch am Schwendisee das ganze Jahr über lohnenswert.

Der Schnee war nass und schwer, und wir mussten beim Gehen sehr vorsichtig sein.

Die Wege waren gut markiert, und wir genossen unseren Winterausflug in die Nacht.

Nach etwa einer Stunde waren wir froh, wieder an einem warmen und trockenen Ort zu sein, und gönnten uns ein köstliches Abendessen im Hotel.

Am nächsten Morgen sah es aus, als würde der Himmel aufklaren.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit reichhaltigem Brunchbuffet und musikalischer Unterhaltung entschieden wir uns, bei Tageslicht die grosse Runde erneut zu laufen.

In der Nacht hatte es stark geregnet, und die Wege waren entsprechend schlammig.

Ich kenne die Umgebung am Schwendisee eher im Sommer und Herbst. Darum weiss ich, dass man von hier aus, bei klarem Wetter, eine wunderbare Aussicht auf den Säntis hat.

Entlang des Sees verläuft ein schön angelegter Holzsteg, der teilweise durch den Wald führt.

Der Weg auf den Badesteg war zwar begehbar, aber nicht gerade einladend für ein Bad, ganz im Gegensatz zum Sommer, wenn er nach einer Wanderung zur Abkühlung einlädt.

Die Sitzbänke luden nicht gerade zum Verweilen ein.

Das neue Klanghaus befindet sich im Bau und wird sicherlich eine neue Attraktion für die Region werden. Der bekannte Klangweg beginnt direkt am Schwendisee und ist sicherlich immer einen Besuch wert.

Ein typisches Toggenburger Haus in einer idyllischen Umgebung.

Die vielen Ferienhäuser fügen sich ebenfalls harmonisch in die Landschaft ein. Da hat man garantiert eine wunschderschöne Aussicht .

Es war sicherlich schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat und wir den ursprünglichen Plan, den Schwendisee bei Laternenlicht zu umrunden, nicht umsetzen konnten. Dennoch hat das unserer gemeinsamen Zeit keinen Abbruch getan. Wir haben ein schönes Wochenende zusammen verbracht, und dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Es war genau so, wie ich es am liebsten habe.

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Guarda

Seit vier Jahren machen wir Ferien im Unterengadin in Scuol. Da liegt es nahe, ein Ausflug in die Nachbarsgemeine Guarda zu machen. Guarda besteht aus etwa siebzig Häusern, als eines der besterhaltenen Engadinerdörfer erhielt Guarda 1975 den Wakkerpreis und wurde 1985 als Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft. Durch seine Lage ist das Dorf ein guter Ausgangsort für Wanderungen in die Umgebung.

In Guarda wird das bündnerromanische Idiom Vallader bis heute von einer Mehrheit der Bevölkerung als Alltagssprache verwendet.

Der unverwechselbare Charme des Dorfs sind die typischen Engadinderhäuser, die mit «Sgraffito» verziert sind.

Mir gefielen auch die gepflasterten Strassen sehr gut.

Häuser, Brunner und Umgebung sind einen Besuch wert.

Guarda ist der Schauplatz des bekannten Kinderbuches Schellenursli.

Auf dem Weg vom Bahnhof zum Dorf gibt es viele Schautafeln mit den Erläuterungen zum Leben und Wirken in Guarda.

Für einmal spazierte ich lieber um nächste Hausecken als in die freie Natur.

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Vollgepackter August

Den August starteten wir in unseren Familienferien in Scuol im Unterengadin und genossen die Natur und die gemeinsame Zeit. Ich spazierte viel durch das schmucke Dorf mit der kleinen Enkelin, wenn die Erwachsenen am Wandern waren. Mit der grossen Enkelin habe ich Muffin und Zucchini-Schnecken gebacken. Wieder zu Hause erwartete uns die grosse Hitze, die fast den ganzen Monat anhielt. In den letzten Augusttagen haben sich die Tempetraturen halbiert und der grosse Regen hat eingesetzt. Die Abende am See, im Openair Theater oder ein Abendessen, gehören bei uns zum Sommer dazu. Die Enkelin wollte unbedingt Schwanenfedern (von denen gibt es aktuell mehr als genug) sammeln, wer weiss, was wir daraus basteln werden. Aus dem Garten gab es immer wieder schöne Blumensträusse und auch ganz viel Gemüse zum Ernten und Verarbeiten. Die Sandskulpturen halten wohl dieses Jahr nicht so lange, weil der heftige Regen ihnen zusetzt. Den wunderschönen Sonnenaufgang über dem See verpasse ich als Langschläferin, darum schenkte mir meine Freundin das Bild. Bei ihr im Badehaus am See genoss ich selbstgemachtes Manogeis.

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Gestreiftes

Genäht habe ich im August nicht viel, die Nähmaschine hatte Sommerpause. Auf Wunsch nähte ich für einen speziellen Anlass ein schwarz-weiss-gestreiftes Kimono-Tee Kleid. Das gestreifte Kleid mit dem Wasserfallkragen ist eine Martel und hängt in meinem Kasten bis zu ihrem grossen Auftritt.

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