Solothurn

Der Grund, weshalb ich letzte Woche erst am Sonntag bei euch vorbeischaute, war, dass ich mit meinen Töchtern die schöne Stadt Solothurn besuchte.
Gleich zwei illustre Übernamen hat die Stadt. Wegen des früheren Sitzes der französischen Botschaft wird Solothurn auch «Ambassadorenstadt» genannt. Und weil zur gleichen Zeit viele Gebäude in der Altstadt errichtet wurden, trägt die Stadt zudem den Beinamen als «schönste Barockstadt der Schweiz».

Doch seht selbst. Einen ersten Eindruck aus der Vogelperspektive, dazu später mehr.

Fangen wir an mit dem ältesten Bauwerk der Stadt, dem Zeitglockenturm, der anfangs des 13. Jahrhunderts erbaut wurde.

Neben und unter der überdachten Schlaguhr stehen Ritter, König (mit einer Narrenkappe) und Tod. Der Sensenmann dreht zu jeder vollen Stunde sein Zeitglas. «Das Mass ist voll» nickt sein kahler Schädel dem Ritter zu, der Symbolfigur kraftvollen Lebens.

Das grosse astronomische Zifferblatt kündet Tag, Monat und Jahreslauf an.

Natürlich darf ein Besuch der St. Ursenkathedrale nicht fehlen. Auf der obersten Treppenstufe der berühmten Kathedrale zu stehen, weckte in mir ein majestätisches Gefühl.
Solothurn hat eine spezielle Beziehung zu der Zahl Elf und pflegt diese Zahl bewusst. So z.B. bei der St. Ursenkathedrale. Die Bauzeit dauerte 11 Jahre (1762-1773), 3 x 11 Meter hoch ist die Fassade, der Turm misst 6x 11 Meter bis zum Wetterhahn, die Freitreppe besteht aus 3 Gruppen zu je 11 Stufen, im Inneren gibt es 11 Altäre und 11 Glocken.

Das Kircheninnere ist aus hellem Solothurner Marmor (Jurakalkstein) und ist deutlich vom klassizistischen Stil geprägt. So bestehen die Fenster nicht aus Buntglas, sondern lassen viel Licht in das Innere.

Ein Brandanschlag zerstörte im Jahr 2011 den Altar. Der neue Altar aus weissem Marmor ist eine Meisterleistung der Steinkunst. Was aussieht wie ein weisses Tuch ist bearbeiteter Marmor.

Auch das Taufbecken ist ein Kunstwerk, das erst beim zweiten Blick den Stein erkennen lässt.

Ein Blick an die Decke mit den schönen Stuckarbeiten und Gemälden. Unsere Stadtführerin machte uns noch auf viele Details Aufmerksam, die uns staunen liessen.

Wie bereits erwähnt, ist die Zahl 11 in der Stadt allgegenwärtig. Es gibt 11 Museen, Brunnen, Kapellen, Kirchen und eine Uhr mit einem Zifferblatt, das nur 11 Stunden zeigt. Die originell gestaltete Solothurner Uhr gibt mit ihrem 11-Stunden-Zifferblatt nicht nur die „Solothurner Zeit‘‘ an, sondern spielt auch auf 11 Glocken das Solothurner Lied.

Aber auch ohne Stadtführung gab es einiges zu entdecken.

Nach dem Stadtrundgang wollten wir unbedingt noch auf den St. Urserenturm, für einen herrlichen Blick über die Stadt und das Umland. Dafür mussten wir die 249 Stufen im Glockenturm bezwingen.

Oben angekommen, genossen wir rund um den Turm die Aussicht.

Der Blick Richtung Weissenstein, den Hausberg der Solothurner auf den Jurahöhen.

Der Ausflug war das Weihnachtsgeschenk von meinen Töchtern, über das ich mich sehr freute. Ein gemeinsamer Tag genauso wie ich es am liebsten habe. Ganz herzlichen Dank ihr zwei Lieben. Ich freue mich auf eine Wiederholung 🙂