Es ist Sommer, die Zeit der Freilichtveranstaltungen. Ich war gleich an zwei Aufführungen. Beide Male genossen wir einen wunderschönen Sommerabend, vor einer wunderschönen Kulisse.
Auf dem Klosterplatz in St.Gallen waren wir an den diesjährigen Festspielen. Nur schon das Bühnenbild selber mit der Klosterkirche im Hintergrund war ein Genuss.
Dieses Jahr wurde die Oper Edgar von Puccini gespielt, eine selten gespielte Oper.
Während der Aufführung darf man ja nicht fotografieren. Ihr müsst mir jetzt einfach glauben, dass die Schauspieler und Sänger hervorragend sagen, die Kostüme und das Bühnenbild faszinierend waren und das ganze Ambiente einfach atemberaubend.
Drei Chöre wirkten mit, und somit standen bis zu 100 Leute auf der Bühne und sorgten für Gänsehaut.
Weniger pompös, aber selbstverständlich auch im Freien war die zweite Aufführung diese Woche. Der Besuch im See-Burgtheater ist eine liebgewordene Tradition. Das Stück Biedermann und der Brandstifter von Max Frisch weckt sicher bei vielen Erinnerungen an eine Pflichtlektüre in der Schule.
Wir trafen uns frühzeitig am See, wegen der schönen Stimmung am Ufer. An heissen Sommertagen ist man froh um den frischen Schatten.
Man konnte sich fast nicht entscheiden, was die schönere Vorstellung war, die Natur oder das Theaterstück.
Witzig fanden wir den Brandbeschleuniger als Durstlöscher und Einstimmung auf die Theateraufführung.
Das Stück wurde in der glasklaren und scharfer Sprache von Frisch gespielt und überlässt das Parabelhafte den Zuschauern. Bidermann und die Brandstifter tobten sich unter freiem Himmel aus – und sind beklemmend aktuell.
Die Kulisse war wie gewohnt einfach, aber eindrücklich und das Stück lebt von spektakulären Einsätzen, z.B. mit einem vorfahrenden Feuerwehrauto, das knatterte und stinkt, oder das Feuerwerk in den Nachthimmel.
Und auch vor dieser herrlichen Kulisse war uns ein wunderschönen Sommerabend gegönnt.
Genauso wie ich es am liebsten habe.