Eine Hommage an den Juli

Es sei der regenreichste Juli seit Messbeginn, hört und liest man überall. Für diejenigen, die vom starken Regen betroffen sind, ist es ein schreckliches Ereignis.
Es war jedoch nicht so, dass es jeden Tag geregnet hätte. Es gab durchaus schöne Tage, die ins Schwimmbad lockten. Auch konnte man bei angenehmen Wassertemperaturen herrlich im See schwimmen, und das doch immerhin in jeder Woche des Regenmonats Juli.
Gelegentlich hatte ich sogar ein richtiges Sommervergnügen, z.B. einen Film im Open-Air-Kino während einer trockenen, warmen Nacht zu sehen.
Aber eben, das schöne beständige Hochsommerwetter hatten wir nicht.  Für mich war es trotzdem ein erfolgreicher Juli. Bei uns steht im August ein grosses Fest bevor. Bei diesem Wetter hatte ich genügend  Zeit für die vielen Vorbereitungen: die letzten Handgriffe an den Festkleidern wurden erledigt, dies und das organisiert und auch selber Hand angelegt. Da es sich um ÜBERRASCHUNGEN handelt, kann ich hier nicht näher darauf eingehen.
Als die Wettervorhersage zum wiederholten Mal schlecht war und wir die Kartoffeln nicht ernten konnten und Gartenarbeit so auch keinen Spass macht, widmeten wir uns spontan einem anderen Projekte zu.
Schon über ein Jahr lagern wir die Pakete für unseren neuen Schlafzimmerboden. Wir haben uns jetzt lange genug vor dem Ausräumen der Schränke und dem Leeren vom Zimmer gedrückt. Wir entschieden uns das miese Wetter zu nutzen, um den letzten Teppich zu entfernen und mit einem Korkparkett auszulegen. Da wir in der glücklichen Lage sind, genug Platz zu haben, um alle Sachen aus dem Zimmer zu räumen, ging es auch rasch voran. Schön ist er geworden, unser neuer Bodenbelag im Schlafzimmer und fühlt sich beim Laufen weich an.

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Um das Zimmer wieder einzuräumen wollte ich mir Zeit nehmen und alles gründlich auszumisten. Mit den Jahren sammelt sich doch allerhand an. Meine Devise ist, was mehr als zwei Jahre nicht getragen wurde wird entsorgt – gelingt mir natürlich auch nicht immer, mich daran zu halten. Und so gab es bei mir am Ende doch so einiges, das nicht mehr gebraucht wurde. All die vielen Blusen, Shirts, Hemden und Hosen und das jeweils für warme und kalte Tage – braucht man wirklich so viele Kleider?  Leben wir nicht in einem unheimlichen Wohlstand?
Da ich die brauchbaren Sachen nicht einfach entsorgen muss, sondern dankbare Abnehmer habe, fällt es mir leichter, mich von diesem oder jenem Stück zu trennen.
Hatte ich doch in jüngster Zeit ein abschreckendes Beispiel dafür, wie es aussieht, wenn Jahrelang gehortet wird.
Auf jeden Fall war der regenreichste Juli seit Messbeginn für uns sehr befriedigend.