Bis vor einigen Wochen hatten die Wasservögel noch eine geschützte Sandbank im See. Doch inzwischen ragen bereits erste Schwemmhölzer aus dem immer niedriger werdenden Wasserstand.


Heute stehe ich selbst auf dieser Sandbank – und weit und breit ist kein Wasservogel mehr zu sehen. Wo sind all die Möwen, Taucherli und Schwäne nur geblieben? Zur Zeit kann man sicher 100 Meter trockenen Fusses in den See hinaus laufen. In all den Jahren die ich nun schon am Schwäbischen Meer zu Hause bin, habe ich so etwas noch nicht erlebt.

Die liebevoll gestalteten Hinweistafeln machen darauf aufmerksam, dass im Naturschutzgebiet nun die Brutzeit verschiedener Vogelarten, Amphibien und Wassertiere begonnen hat. Deshalb soll man das Revier nicht betreten, um die Tiere nicht zu stören.

Eigentlich müsste ich jetzt knietief im Wasser stehen, denn genau hier befindet sich ein beliebter Brutplatz – den ich nun vom Trockenen aus überblicken kann. Doch Nistplätze sind keine zu entdecken. Und die schwarzen Punkte auf dem Baum links im Bild? Das sind Kormorane, die vermutlich auch kaum noch Fische finden.

Auch von den unzähligen Schwänen, die im Sommer stets in unserer Bucht leben, ist kaum noch einer zu sehen. Nur vereinzelt ziehen ein paar über das Wasser.

Dort oben, bei der Weide, liegt ein bevorzugter Nistplatz der Schwäne – und schon oft wurden ihre Nester vom Wasser weggespült.

Auf den Schautafeln richtet sich der Appell auch an die Gäste – die Hinweise sind in mehreren Sprachen verfasst.

Und dieses eine Nest des Taucherlis schwimmt ganz alleine auf dem See. Ob das Männchen wohl trotzdem immer wieder den Weg zum Weibchen mit der Nahrung findet?

Zur Zeit sind so viele Schaulustige unterwegs im Naturschutzgebiet die die Tafeln gar nicht sehen können, die an Land stehen.
