Die Königin
Ich hab dich zur Königin ernannt.
Größere gibt es, größer als du.
Reinere gibt es, reiner als du.
Schönere gibt es, schöner als du.
Doch du bist die Königin.
Wenn du durch die Straßen gehst,
erkennt dich keiner.
Niemand sieht deine Krone aus Kristall, niemand schaut
den Teppich aus rotem Gold,
den jeder Schritt von dir betritt,
den Teppich, der gar nicht da ist.
Und wenn du erscheinst,
rauschen alle Flüsse
in meinem Körper auf, rütteln
die Glocken am Himmel,
und ein Hymnus erfüllt die Welt.
Nur du und ich,
nur du und ich,
meine Liebe,
hören ihn tönen.
Pablo Neruda
Keine leichte Aufgabe, die uns Andrea diesen Monat stellt mit dem fast unsichtbaren Gedicht. Da war bei mir zuerst nur das weisse Stück Leinen und ganz viele Gedanken im Kopf.
Für das Grössere, Reinere und Schönere, wählte ich die Schmetterlinge die zum Flug ansetzen. Es gibt Grössere, Reinere und Schönere, doch für mich sind sie ganz individuell meine Königinnen.
Niemand sieht die Befestigung mit den goldschimmernden Sternen und doch sind sie da. Niemand bemerkt den Zauber des Goldes und doch ist er da.
Und wenn du erscheinst rauschen Flüsse. In Gedanken rauschen Flüsse auch in mir, reissen die Gedanken mit sich, aber tief im Herzen sind die Sterne verankert.
Wie Tränen liegen die Edelsteine auf den Blüten. Nicht immer geht es gut aus zwischen dir und mir.
Das Werk bekam sinngemäss einen roten (Teppich-)Rahmen. Ob es sichtbar oder unsichtbar bei mir bleibt, wird sich zeigen.
Mein Königinbeitrag geht zu Andrea.